Senator im Interview - Dein Pen sprach mit dem Werbeartikel-Hersteller

 
 

SENATOR im Interview: Im Rahmen der Interviewreihe 2018 sprachen wir mit dem Hersteller über seine Firmen-Geschichte, Produkte und Stärken, den Werbemittel-Markt sowie über Zukunftspläne und Visionen.

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Interview mit Daniel Jeschonowski, Geschäftsführer der SENATOR GmbH. 

Sie sind heute ein erfolgreicher Werbemittelhersteller. Wie kam es dazu?

Daniel Jeschonowski: Senator ist inzwischen seit fast 100 Jahren am Markt. Wir konzentrieren uns auf die beiden Werbeartikel mit der höchsten Wiederholerrate: Schreibgeräte sowie Becher und Tassen. Mit unseren fast 300 Mitarbeitern an vier Standorten in Europa haben wir eine gehörige Portion Herstellerkompetenz im Haus. Am Ende heißt es, sich zu fokussieren. Wir sind unserem Kern treu geblieben.

Welche Qualitätsmerkmale zeichnen Ihre Produkte aus?

Daniel Jeschonowski: Alle unsere Kunststoffschreibgeräte und viele unserer Metallschreibgeräte sind komplett „made in Germany“. Auch die gesamte Veredelung findet im hessischen Hauptwerk oder in unseren beiden Druckereien in Großbritannien und Frankreich statt. Hier punkten wir auf der gesamten Bandbreite: Beginnend von unseren ISO-Zertifizierung bis hin zur komplett papierlosen Auftragsverarbeitung stehen wir schlicht für den perfekten Werbeartikel zu einem guten Preis.

In welcher Produktkategorie sind Sie besonders stark?

Daniel Jeschonowski: Unseren größeren Umsatzanteil machen wir mit Schreibgeräten. Allerdings ist der Anteil von Bechern und Tassen am Gesamtumsatz in den letzten zwei Jahren deutlich gewachsen. In Frankreich beispielweise macht dieser bereits 1/ 3 unseres Geschäfts aus.

Wie sehen Sie die Zukunft Ihrer Marke im deutschen und europäischen Markt?

Daniel Jeschonowski: Wir positionieren Senator gerade sehr nachhaltig als Qualitätsmarke „made in Germany“. Hierfür haben wir unsere Ausgaben für Marketing und Vertrieb in den letzten beiden Jahren jeweils verdoppelt. Diese Stärke spielen wir zunehmend aus: Gute Margen für die Händler, attraktive Produkte für die Industrie, hochmotivierte Mitarbeiter. Aus unserer Sicht gibt es die Möglichkeit, dass in einer Zusammenarbeit alle Akteure gewinnen.

Welche technischen Herausforderungen werden Sie zukünftig als Hersteller erwarten?

Daniel Jeschonowski: Ganz klar steht hier an erster Stelle die Digitalisierung. Sie reicht von der ersten Bemusterung über die Produktion (insbesondere auch bei Druckverfahren, aber auch in der Spritzgießerei oder der Montage) bis hin zur Rückverfolgung eines Auftrages. Ein weiteres Thema sind Biokunststoffe. Wir haben hier eine enorme Verantwortung, die aber gleichzeitig von gewissen technischen Herausforderungen begleitet wird. Als kunststoffverarbeitender Betrieb sind wir hier sehr nah an diesem Zukunftsthema.

Was tut Ihr Unternehmen für unsere Umwelt?

Daniel Jeschonowski: Senator investiert im Augenblick etwa €1,2 Mio. p.a. in den Standort Groß-Bieberau. Davon geht im Sachanlagenbereich fast jeder Euro in Investitionen, welche letztendlich der Umwelt zugutekommen. Als Beispiele nenne ich hier nur die jüngst erfolgte komplette Umstellung auf LED-Beleuchtung, die Verkürzung von Zykluszeiten in der Spritzgießerei, der 100%-Bezug von Ökostrom, die CO2-neutrale Firmenwagenflotte, unsere neue kostenlose Elektrotankstelle und vieles mehr. Zusätzlich haben wir beschlossen, unser Energiemanagementsystem nach ISO 50001 zertifizieren zu lassen. Und schließlich garantiert natürlich die Fertigung in Hessen grundsätzlich kurze Wege.

Für welche sozialen Standards steht Ihr Unternehmen?

Daniel Jeschonowski: Senator stützt den gegenseitigen Umgang auf eine einfache Formel: Wir behandeln uns gegenseitig so, wie wir auch gerne selbst behandelt werden möchten. Dabei gehen wir respektvoll miteinander um, zeigen Dankbarkeit und sind selbstbewusst. Konkret heißt das: Kein Befristungen, eine sehr geringe Leiharbeitsquote in der Hochsaison, Tarifarbeitsverhältnisse, Ausbildung von Azubis, Teilzeitmöglichkeiten, keine Heimarbeit und vieles mehr. Zusätzlich stellen wir durch das aktive Leben der Anforderungen von SMETA/ Sedex und BSCI sicher, dass sich auch unsere Zulieferer hier korrekt verhalten.

Gibt es in Bezug auf das Schreibgeräte-Design noch Möglichkeiten, etwas NEUES zu kreieren?

Daniel Jeschonowski: Da würde ich sagen: Lassen Sie sich von uns überraschen! In den nächsten zwölf Monaten sind wir quasi auf jeder Messe mit Schreibgeräte-Neuheiten vertreten. Und diese erhalten Sie wie immer in 15 Farben und diversen Oberflächen. Egal, ob 500 Stück oder eine halbe Million.

Online oder klassisch? Wie sehen Sie die Zukunft des Werbemittelhandels?

Daniel Jeschonowski: Alle Aufträge mit einem Wert von weniger als €1.000 werden in fünf Jahren komplett elektronisch abgewickelt. Dieses Segment muss der klassische Handel zwingend durch den Online-Kanal adressieren. Bei großen Projekten hingegen sieht es anders aus: Haptische Werbung spielt ihre Stärken eben durch das sensorische Erleben aus. Wenn Sie einen Kugelschreiber mit Ihrem eigenen Logo im Rahmen einer Ausschreibung kostenlos vom Händler zugeschickt bekommen, dann sind Sie plötzlich auf einer ganz anderen Ebene. Es geht dann darum, die Marke im großen Rahmen zu inszenieren. Da ist persönliche Beratungskompetenz gefragt.

Wird es in Zukunft einen GPS-gesteuerten Kugelschreiber mit Rechtschreibkontrolle geben?

Daniel Jeschonowski:  *Lach* - das wird mit meiner Handschrift schwierig werden. Aber wer weiß: die Sensorik schreitet weiter voran und das Scannen/ Abtasten von Schriften ist inzwischen schon weit fortgeschritten. Insofern GPS, nein. Handschriftenerkennung und Rechtschreibprüfung, mit Sicherheit.

 

Vielen Dank für das Gespräch.

 

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