Schneider Pen im Interview - Dein Pen sprach mit dem Schreibgeräte-Hersteller

 
 

Schneider Schreibgeräte GmbH im Interview: Im Rahmen der Interviewreihe 2018 sprachen wir mit dem Hersteller über seine Firmen-Geschichte, Produkte und Stärken, den Werbemittel-Markt sowie über Zukunftspläne und Visionen.

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Interview mit Martina Schneider, Pressesprecherin der Schneider Schreibgeräte GmbH. 

Sie sind heute ein erfolgreicher Werbemittelhersteller. Wie kam es dazu?

Martina Schneider: Bei dieser Frage muss man etwas ausholen, denn Schneider war nicht von Anfang an Hersteller von Werbeschreibgeräten.

Am 7. September 1938 gründete Christian Schneider die Schneider Schreibgeräte GmbH im Schwarzwald. Nach 1945 erfuhr er zum ersten Mal von einem Schreibgerät aus Amerika, das mit einer rollenden Kugel schrieb und war gleich begeistert: Ein solcher „Kugelschreiber“ passte gut zur erfolgreich angelaufenen Teilefertigung für die Füllhalterfirmen. Bereits 1948 begann er mit dem Bau von Musterminen und bald lagen erste Bestellungen vor. Die Minenqualität von Schneider verhalf dem Kugelschreiber in Deutschland damals zum Durchbruch. Schneider wurde schnell zum führenden Hersteller von Kugelschreiberminen und die Marke Schneider erlangte Bekanntheit bis weit über die Landesgrenzen hinaus. Neben der traditionellen Metallverarbeitung hielt 1957 die Kunststofftechnik Einzug bei Schneider und die Herstellung von kompletten Schreibgeräten wurde aufgenommen. Im Jahr 1960 wurden dann erstmals Schreibgeräte individuell nach Kundenwunsch bedruckt. Schneider startete mit Folienprägungen, danach kamen die ersten Siebdruckmaschinen hinzu. Das Produktsortiment wurde stetig um neue Schreibgerätetechniken erweitert und auch die ersten Tampondruckmaschinen und später auch Filmtransfermaschinen sowie der Digitaldruck hielten Einzug in der Firma. Auch der Kundenstamm wuchs stetig und namhafte Firmen konnten als Kunden für Werbeschreibgeräte über unsere Handelspartner gewonnen werden. Damals wie heute werden alle Schreibgeräte von Schneider in Deutschland entwickelt und produziert und neben dem traditionellen Markengeschäft auch auf individuelle Wünsche von Firmen angepasst und bedruckt. Unser Unternehmen ist bis heute beständig und solide gewachsen. Die positive Entwicklung ist u.a. durch populäre Produktinnovationen getragen.

Welche Qualitätsmerkmale zeichnen Ihre Produkte aus?

Martina Schneider: Das Bekenntnis zu „Made in Germany“, verbunden mit Forschung und Entwicklung in Schreibtechnik und Schreibkomfort, eine aktive Nähe zu den Nutzern und die Orientierung an deren Bedürfnissen zeichnet Schneider aus und garantiert höchste Produktqualität und vorbildlichen Service. Beim Anteil der selbstgefertigten Komponenten steht Schneider an der Spitze aller deutschen Schreibgeräte-Hersteller. Im klassischen Handel ist Schneider der führende Hersteller von Markenkugelschreibern in Deutschland. Unter den zehn meistverkauften Modellen (laut GfK) befinden sich acht von Schneider. Schneider ist demnach eine etablierte Marke beim Verbraucher – das ist ein unmittelbarer Vorteil gegenüber anderen Artikeln, die wegen geringerer Bekanntheit als No-Name-Produkte wirken. 

Schneider bietet also gleich drei schlagkräftige Argumente:

1. Made in Germany
2. Nachhaltigkeit inklusive
3. Hohe Bekanntheit als Deutschlands Nr. 1 bei Markenkugelschreibern 

Diese Kombination bietet kein anderer Hersteller. 

Was die Produkte angeht, sind Langlebigkeit, solide und verlässliche Verarbeitung die qualitativen Vorteile unserer Produkte. Diese werden von den Benutzern wahrgenommen und übertragen sich auf die Marke, die darauf gedruckt ist. Marken wie Schneider vermitteln also Vertrauen. Auch bei Werbekugelschreibern verstärkt der Einsatz eines Markenprodukts die Wertschätzung beim Empfänger. Dazu garantiert Schneider den verantwortungsvollen Umgang mit den Menschen und der Umwelt. Durch die Produktion ausschließlich in Deutschland können wir die Einhaltung der anspruchsvollen deutschen ökologischen und sozialen Standards garantieren. Als erstes Unternehmen der Branche sind wir seit 1998 EMAS-zertifiziert und veröffentlichen unsere Umweltleistungen regelmäßig in einem geprüften Nachhaltigkeitsbericht. Des weiteren besitzt Schneider großes Know-How in der Spitzenentwicklung und begeistert die Kunden regelmäßig mit Innovationen in diesem Bereich. Die Slider Serie und die One Serie sind sehr erfolgreiche Beispiele für ein unvergleichbar weiches Schreibgefühl.

In welcher Produktkategorie sind Sie besonders stark?

Martina Schneider: Unser Vollsortiment beinhaltet die folgenden Produktgruppen: 

- Kugelschreiber: Standard und Slider
- Kugelschreiber-Minen
- Gelschreiber
- Füllhalter und Patronenroller für Schüler und Erwachsene
- Tintenroller mit Free-Ink-Reglertechnik oder Faserspeicher
- Fineliner und Faserschreiber
- Marker: Permanent und Textmarker

Das historisch wichtigste Produkt von Schneider ist jedoch der Kugelschreiber.

Wie sehen Sie die Zukunft Ihrer Marke im deutschen und europäischen Markt?

Martina Schneider: Neben unserem Heimatmarkt Deutschland erzielen wir vor allem in den europäischen Märkten insgesamt die größten Umsatzanteile. In diesen Regionen sind wir als Marke auch historisch am längsten vertreten. Wir sehen hier für Schneider jedoch noch große Wachstumschancen. Darüber hinaus entwickeln sich die Wachstumsmärkte in Asien, allen voran China, seit Jahren hervorragend für uns. Hier ist aktuell die Nachfrage am größten, so dass wir diese Regionen natürlich auch fokussiert bearbeiten.

Welche technischen Herausforderungen werden Sie zukünftig als Hersteller erwarten?

Martina Schneider: Wie unsere Geschichte zeigt haben wir uns seit jeher mit Begeisterung den technischen Herausforderungen gestellt. So stellen wir uns auch in Zukunft den zu erwartenden neuen Technologien und Trends, bleiben offen für Veränderungen, und werden sicher nicht stehen bleiben.

Was tut Ihr Unternehmen für unsere Umwelt?

Martina Schneider: Wir sind seit 1998 nach dem weltweit strengsten Umweltmanagement-System EMAS validiert und seit jeher bestrebt, unsere Umweltleistungen kontinuierlich zu verbessern. Wir haben schon früh begonnen, uns um ressourcen- und umweltschonende Verfahren zu kümmern – zu einer Zeit, als dies noch von vielen belächelt wurde. Bereits 1995 hat sich Schneider Gedanken über ein Umweltmanagementsystem gemacht. Die erste Umwelt-Begehung wurde am Standort Tennenbronn dann im Mai 1996 von der TÜV Energie und Umwelt GmbH durchgeführt. Vorläufer von EMAS war die Verordnung (EWG) Nr. 1836/93 über die freiwillige Beteiligung gewerblicher Unternehmen an einem Gemeinschaftssystem für das Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung. Mit dieser Verordnung wurde das erste Umweltmanagementsystem bei Schneider etabliert. Als erstes Unternehmen der Branche erhielten wir dann 1998 das EMAS-Zertifikat, das wir seither regelmäßig revalidiert haben. Später wurde die ISO 14001 in EMAS integriert, und so hatten wir sowohl die ISO 14001 als auch das Plus, das EMAS bietet. Anliegen unseres Unternehmens ist es, in allen Bereichen so umweltfreundlich wie möglich zu produzieren und Emissionen einzusparen. Beispiele für Maßnahmen in unserem Unternehmen gibt es viele:

Wir beziehen inzwischen sämtliche Energie aus regenerativen Quellen, sind auf energiesparende Maschinen umgestiegen und haben Materialvielfalt und Verbrauch – z.B. bei Hilfsstoffen wie Ölen, Reinigungs- und Lösemitteln – drastisch reduziert.

Außerdem konnten wir dank Renovierung und Maßnahmen zur Energieeffizienz trotz zusätzlicher Gebäude 50% der Heizenergie einsparen. Zwei Blockheizkraftwerke erzeugen hier im Haus zusätzlich elektrische Energie und die dadurch entstehende Wärme wird bei Schneider für Heizzwecke genutzt. Vor allem aber konnten wir die Mitarbeiter motivieren, ihren eigenen Beitrag für nachhaltiges Wirtschaften zu leisten. Seit 25 Jahren fährt bei uns ein kostenloser Mitarbeiterbus, darüber hinaus haben inzwischen über 100 Mitarbeiter E-Bikes über uns geleast. Es gibt zudem die Möglichkeit, Elektro- oder Hybrid-Autos über uns zu mieten, und bereits seit 1998 ist für Geschäftsfahrten, mit wenigen Ausnahmen, das Bahnfahren obligatorisch. Dies ist nur ein kleiner Auszug an Dingen, die wir in unserer Produktion für unsere Umwelt tun.

Selbstverständlich sind auch alle Produkte von Schneider nachhaltig und auf hohen Gebrauchswert und lange Lebensdauer konzipiert. Lange Lagerfähigkeit, bedienungsfreundliche Nachfüllsysteme und Offenlagerfähigkeit sind vorrangige Entwicklungsziele. Diese Aspekte dienen der Abfallvermeidung.

Um aktiven Klimaschutz über die eigene Fertigung hinaus bemüht, hat sich Schneider mit ClimatePartner einen Spezialisten an die Seite geholt. Durch die Zusammenarbeit kann Schneider unvermeidbare Emissionen in exakt gleicher Menge durch die Unterstützung von international anerkannten und zertifizierten Klimaschutz-Projekten ausgleichen. Seit 2014 bietet Schneider verschiedene Produkte und Produktfamilien klimaneutral an.

Seit 2016 stellt Schneider auch Schreibgeräte aus biobasiertem Kunststoff her und hat mit dieser Entwicklung Pionierarbeit geleistet. Biobasierte Kunststoffe werden aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen und schonen somit die endlichen Ressourcen und die Umwelt, da die Erdölgewinnung eine große Belastung für diese darstellt. Mit dem serienmäßigen Einsatz von biobasierten Kunststoffen trägt Schneider zur Verbreitung von Alternativen für erdölbasierte Kunststoffe bei und hilft, deren optimierte Herstellung weiter voranzutreiben.

Für das ausgeprägte Engagement im Bereich Nachhaltigkeit wurde Schneider daher dieses Jahr auch vom Promotional Product Service Institute (PSI) mit dem Sustainability Award ausgezeichnet. Insgesamt gab es 7 Kategorien und einen Gesamtpreis. Drei Mal jeweils unter den Top Drei, sowie in weiteren zwei Kategorien jeweils in der Top Vier, konnte Schneider am Ende des Abends den Gesamtpreis mit nach Hause nehmen und darf sich nun „Sustainable Company of the Year“ nennen.

Für welche sozialen Standards steht Ihr Unternehmen?

Martina Schneider: Die Wahrnehmung sozialer Verantwortung sind uns sehr wichtig. Deshalb verzichten wir beispielsweise auf die Auslagerung der Produktion in Billiglohnländer und entwickeln und produzieren fast ausschließlich in Deutschland. Damit können wir die Einhaltung der anspruchsvollen deutschen ökologischen und sozialen Standards am besten gewährleisten und sichern. 90 % des Einkaufvolumens tätigen wir in EU-Staaten - weniger als 1 % kommt aus Risikoländern (laut BSCI-Liste). Von Zulieferern fordern wir eine Erklärung zum Schutz menschenwürdiger Arbeitsbedingungen. Rund 70 Prozent aller externen Lohnarbeiten werden an Werkstätten für Behinderte vergeben. 

Für uns sind die eigenen Mitarbeiter der Schlüssel zum Erfolg. Auf lange Sicht erfolgreich bilden wir alljährlich in technischen und kaufmännischen Berufen aus: Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit umfasst in unserem Unternehmen fast 17 Jahre.

Unser tägliches Anliegen ist es daher, die Arbeitsbedingungen permanent zu verbessern. Das realisieren wir z.B. mit Um- und Abluft-Systemen, Staubfiltern und lärmdämmende Decken in unseren Räumlichkeiten. Auch ein ausgeglichenes Lohnniveau ist uns äußerst wichtig - deshalb erhalten unsere Mitarbeiter unter anderem jährlich eine Erfolgsbeteiligung. Außerdem haben wir seit einigen Jahren ein betriebliches Gesundheitsmanagement eingeführt. 

Für unser Engagement wurden wir als beispielhaftes Unternehmen mit dem European Office Product Award „Corporate Social Responsibility“ ausgezeichnet.

Gibt es in Bezug auf das Schreibgeräte-Design noch Möglichkeiten, etwas NEUES zu kreieren?

Martina Schneider: Wir entwickeln unsere Stifte immer weiter und es gibt auch in diesem Bereich noch Raum für neue Innovationen, wie unsere Sortimentsentwicklung der letzten Jahre zeigt.

Z.B. arbeiten wir konsequent an verschiedenen Projekten, um Nutzen und Umweltverträglichkeit unserer Produkte weiter zu verbessern. Hier konnten wir in den vergangenen Jahren herausragende Meilensteine setzen. Seit 2011 stellen wir z.B. Schreibgeräte aus biobasierten Kunststoffen her. Das neuste biobasierte Kugelschreibermodell der Slider Serie, Slider Xite, kam 2016 auf den Markt. Neben dem Slider Xite kamen letztes Jahr noch weitere innovative Produkte aus biobasiertem Kunststoff hinzu: Promotional Gift Award 2018- Gewinner Link-It und Line-Up sind die weltweit ersten biobasierten Fineliner. Neben umweltbewussten Konsumenten richtet sich das neue Angebot vor allem an Unternehmen, die ihre Klimaschutzstrategie und „Green Office“ umsetzen und in Form ihres Webekugelschreibers kundtun möchten. Auch neue Oberflächen und Designelemente werden ständig den aktuellsten Trends angepasst.

Online oder klassisch? Wie sehen Sie die Zukunft des Werbemittelhandels?

Martina Schneider: Die Handelsformen im B2C und B2B verändern sich bereits jetzt durch Online-Plattformen gravierend und jede Marke, die nicht rechtzeitig auf die fortschreitende Digitalisierung reagiert, wird nachhaltig Verluste erleiden.

Wird es in Zukunft einen GPS-gesteuerten Kugelschreiber mit Rechtschreibkontrolle geben?

Martina Schneider: Hier steht momentan noch nichts in der Planung aber wer weiß was sich Schneider noch so alles einfallen lässt… Fest steht für die Zukunft : Wer schreibt- der bleibt!  :o)

 

Vielen Dank für das Gespräch.

 

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